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THERAPEUTISCHES FUTTER

Hilfreiche Informationen über den Nährstoffbedarf von Katzen und Hunden mit ernährungsbedingten Krankheiten.

 

Muskel-Skelett-Erkrankungen

Nutzen einer frühzeitigen Diagnose und Intervention bei Arthrose des Hundes

Bryan Torres

Bryan T. Torres
DVM, PhD, DACVS-SA, DACVSMR
Assistant Professor of Small Animal Orthopedic Surgery
Director of the Motion Analysis Laboratory
University of Missouri

F. In den letzten Jahrzehnten können wir große Fortschritte in Bezug auf das Verständnis der Arthrose des Hundes und frühzeitige Diagnosemöglichkeiten verzeichnen. Warum ist das wichtig?

A. Eine frühzeitige Erkennung ist bei jedem Patienten, ob jung oder alt, wichtig. Wir wissen, dass die wichtigsten Risikofaktoren für eine Arthrose Übergewicht, orthopädische Erkrankungen, orthopädische Verletzungen, Alter, Geschlecht, Ernährung und Genetik sind.1 Eine frühzeitige und schnelle Erkennung der Umstände und Ereignisse, die sich auf die lebenslange Gelenkgesundheit auswirken, ermöglicht es uns, die Auswirkungen der Arthrose auf die Patienten zu minimieren.

Seit einigen Jahren wird viel daran gesetzt, die Arthrose frühzeitig zu erkennen und entsprechende Therapien einzuleiten. Dieser Ansatz wird durch die Ergebnisse der Purina Life Span-Studie bestätigt.2 Diese Studie, die über einen Zeitraum von 14 Jahren durchgeführt wurde, ergab, dass eine lebenslange Ernährungseinschränkung nicht nur das gesunde Alter der Hunde um durchschnittlich 1,8 Jahre verlängerte, sondern auch die Notwendigkeit einer langfristigen Behandlung chronischer Erkrankungen wie der Arthrose verzögerte.

F. Welche Kriterien sollten Ärzte bei der Identifizierung von Hunden mit einem Arthrose-Risiko anlegen?

A. Den Tierärzten steht eine Reihe von Screening-Instrumenten (z. B. Canine Brief Pain Inventory [CBPI], Cincinnati Orthopedic Disability Index [CODI], Canine Osteoarthritis Staging Tool [COAST]) zur Verfügung, die sie bei der Beurteilung von Hunden einsetzen können, und ich nehme mit Freude zur Kenntnis, dass ihre Anwendung stetig zunimmt. Doch wichtiger als die Entscheidung für ein bestimmtes Instrument ist es, das ausgewählte Instrument danach bei jeder Untersuchung des Patienten anzuwenden.

Der Nutzen der beim Arthrose-Screening aufgedeckten Kennwerte liegt darin, dass durch ihre Bestimmung die Möglichkeit besteht, das Fortschreiten der Arthrose im Zeitverlauf zu bewerten. Da viele Hundehalter die Lahmheit ihres Tieres zunächst gar nicht bemerken, ist es ein erheblicher Vorteil, wenn man einem Kunden zeigen kann, dass sich der Arthrose-Wert des Hundes seit der letzten Untersuchung verändert hat. Wenn diese Kennwerte zur Verfügung stehen, kann das Gespräch zwischen dem Tierarzt und dem Halter produktiver gestaltet werden. Darüber hinaus helfen sie den Ärzten zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für die Einleitung oder Anpassung der Therapie ist.

F. Welche Strategien stehen für eine frühzeitige Arthrose-Intervention zur Verfügung?

A. Die Gewichtsreduktion und das Management des Gewichts haben für mich immer oberste Priorität, wenn mir ein Hund mit Arthrose vorgestellt wird. Studien haben gezeigt, dass bei einer Arthrose-bedingten Lahmheit selbst eine geringe Gewichtsabnahme erhebliche Veränderungen bewirken kann.3,4 Und zusätzlich zur Verringerung der Auswirkungen von Übergewicht auf die Gelenke hat sich gezeigt, dass eine Gewichtsabnahme chronische Entzündungen bei Hunden verringern kann. Doch die klinischen Auswirkungen dieser Erkenntnisse sind noch nicht abschließend geklärt.5

Bewegung spielt eine große Rolle bei der Gewichtskontrolle und ist für Patienten mit Arthrose von besonderer Bedeutung.6 Mehr Bewegung kann dazu beitragen, die Gewichtsabnahme zu beschleunigen und Muskelmasse aufzubauen – beides Elemente, die für die Gelenkgesundheit wichtig sind.

Die richtige Ernährung kann die Gewichtsabnahme erleichtern und die Gelenkgesundheit unterstützen. Wenn sich ein Arthrose-Patient zum Zeitpunkt der Diagnose in guter körperlicher Verfassung befindet, empfehle ich, ihm ein Futter zu geben, dass die Gesundheit der Gelenke unterstützt. Bei einer vorliegenden Gewichtsproblematik empfehle ich, den Patienten zunächst auf eine Gewichtskontrolldiät zu setzen und dann zu einer Gewichtserhaltungsdiät mit einer Gelenkunterstützungsformel überzugehen.

Wenn die Schmerzen des Patienten so stark sind, dass sie die Bewegung einschränken, muss eventuell frühzeitig eine NSAR-Therapie eingeleitet werden. Gelenk-unterstützende Nahrungsergänzungsmittel können hilfreich sein, wobei Ärzte sich für Präparate mit nachgewiesener Wirksamkeit entscheiden sollten. Darüber hinaus kann bei Hunden, die nicht auf eine medizinische Behandlung ansprechen, oder bei Erkrankungen wie Kreuzbandrissen und schwerer Hüftdysplasie, eine orthopädische Operation angezeigt sein.

Den Tierärzten stehen heutzutage mehr Beurteilungsinstrumente und therapeutische Optionen zur Verbesserung des Lebens von Hunden mit Arthose zur Verfügung als je zuvor. Die frühzeitige Diagnose und Intervention kann die Lebensqualität vieler Hunde-Patienten, die an dieser fortschreitenden Krankheit leiden, deutlich verbessern.

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Literatur

  1. American College of Veterinary Surgeons. Osteoarthritis in dogs. Verfügbar unter: https://www. acvs.org/small-animal/osteoarthritis-in-dogs. Zugriff am: 7. April 2020.

  2. Kealy RD, Lawler DF, Ballam JM et al. Effects of diet restriction on life span and age-related changes in dogs. J Am Vet Med Assoc. 2000;220(9):1315-1320.

  3. Impellizeri JA, Tetrick MA, Muir P. Effect of weight reduction on clinical signs of lameness in dogs with hip osteoarthritis. J Am Vet Med Assoc. 2000;216(7):1089-1091.

  4. Marshall WG, Hazewinkel HAW, Mullen D et al. The effect of weight loss on lameness in obese dogs with osteoarthritis. Vet Res Comm. 2010;34:241-253.

  5. Wakshlag JJ, Struble AM, Levine CB et al. The effects of weight loss on adipokines and markers of inflammation in dogs. Brit J Nutr. 2011;106(S1):S11-S14.

  6. Greene LM, Marcellin-Little DJ, Lascelles BDX. Associations among exercise duration, lameness severity, and hip joint range of motion in Labrador Retrievers with hip dysplasia. J Am Vet Med Assoc. 2013;242(11):1528-1533.