Gewichtsmanagement

Gewichtsmanagement

Vorbeugung ist zwar die beste Strategie, aber ein Plan zur Gewichtskontrolle kann übergewichtigen oder fettleibigen Haustieren helfen, einen gesunden Körperzustand zu erreichen und zu erhalten.

Die Gewichtsmanagementpläne für Haustiere sollten Ernährung, Bewegung und ein Verständnis für die Interaktion zwischen Tier und Besitzer beinhalten.

Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht oder Adipositas bei Haustieren erhöhen:1,2. Alter, Kastration, übermäßige Kalorienzufuhr, Bewegungsmangel, genetische Veranlagung zur Gewichtszunahme.

Bestimmung des Energiebedarfs zur Gewichtsabnahme

Ein wichtiger Schritt bei der Gewichtskontrolle ist die Bestimmung des Energiebedarfs des Haustieres.

Der Energiebedarf (Maintenance Energy Requirements, MER) basiert auf dem Bedarf eines „durchschnittlichen“ Hundes oder einer „durchschnittlichen“ Katze und kann bei einzelnen Hunden und Katzen stark variieren, was zum Teil auf Alter, Geschlecht, Kastrationsstatus, Lebensweise und individuellem Stoffwechsel beruht. ​

Bei der Ausarbeitung eines Plans zur Gewichtsabnahme kann der MER-Wert auf der Grundlage des aktuellen Körpergewichts des Tieres oder des Zielgewichts (geschätzt auf der Grundlage des aktuellen Gewichts und des BCS) berechnet werden.3 Es können Online-Rechner für Hunde und Katzen verwendet werden. Bei der Erstellung von MER-Empfehlungen sollte unbedingt beachtet werden, dass eine drastische Kalorienrestriktion das Risiko eines Nährstoffmangels erhöht. Daher sollte die Kalorienzufuhr bei fettleibigen Haustieren schrittweise eingeschränkt und während der Gewichtsabnahme genau überwacht werden.3–5 Ein alternativer Ansatz zur Erstellung einer Empfehlung auf der Grundlage von MER-Berechnungen besteht darin, die aktuelle Kalorienzufuhr zu reduzieren, wenn eine vollständige Ernährungsvorgeschichte bekannt ist.3 Unabhängig von der Methode zur Bestimmung der täglichen Kalorienzufuhr handelt es sich bei den Berechnungen um Schätzungen, und es sind wahrscheinlich Anpassungen erforderlich, um die gewünschte Gewichtsabnahme zu erreichen.

Die Kalorienrestriktion sollte auf eine allmähliche Gewichtsabnahme von 1–2 % des Körpergewichts pro Woche bei Hunden und 0,5 % bis 1–2 % pro Woche bei Katzen abzielen, was dazu beiträgt, die fettfreie Körpermasse zu erhalten und eine erneute Gewichtszunahme zu verhindern.5–7 Eine schnelle Gewichtsabnahme sollte ebenfalls vermieden werden, da Katzen dadurch dem Risiko der Entwicklung einer hepatischen Lipidose ausgesetzt werden.5,8 Aufgrund dieses Risikos sollten Katzenbesitzer sofort melden, wenn ihr Tier sich weigert, das empfohlene Futter zur Gewichtsabnahme zu fressen.

Eine therapeutische Diät zur Gewichtsreduzierung, die eine vollständige und ausgewogene Ernährung mit geringerem Kaloriengehalt bietet,9 kann der Fütterung einer geringeren Menge des aktuellen Futters des Haustieres vorzuziehen sein, da eine eingeschränkte Erhaltungsdiät zu einer unzureichenden Aufnahme essentieller Nährstoffe führen kann9,10 und das Haustier möglicherweise nicht satt wird, was dazu führt, dass es nach Futter sucht.5

Hund auf einer Waage in der Tierarztpraxis

Mehr Informationen zum Thema Gewichtsmanagement für eine gute Gesundheit

Weitere Informationen

  1. Bomberg, E., Birch, L., Endenburg, N., German, A. J., Neilson, J., Seligman, H., Takashima, G. und Day, M. J. (2017). The financial costs, behaviour and psychology of obesity: A one health analysis. Journal of Comparative Pathology, 156(4), 310–325.
  2. Larsen, J. A. und Villaverde, C. (2016). Scope of the problem and perception by owners and veterinarians. Veterinary Clinics of North America: Small Animal Practice, 46(5), 761–772.
  3. Linder, D. E., Freeman, L. M., Morris, P., German, A. J., Biourge, V., Heinze, C. und Alexander, L. (2012). Theoretical evaluation of risk for nutritional deficiency with caloric restriction in dogs. Veterinary Quarterly, 32(3–4), 123–129. DOI: 10.1080/01652176.2012.733079​
  4. Grant, C. E., Shoveller, A. K., Blois, S., Bakovic, M., Monteith, G. und Verbrugghe, A. (2020). Dietary intake of amino acids and vitamins compared to NRC requirements in obese cats undergoing energy restriction for weight loss. BMC Veterinary Research, 16, 426. DOI: 10.1186/s12917-020-02649-0​
  5. Brooks, D., Churchill, J., Fein, K., Linder, D., Michel, K. E., Tudor, K., Ward, E. und Witzel, A. (2014). 2014 AAHA weight management guidelines for dogs and cats. Journal of the American Animal Hospital Association, 50(1), 1–11. DOI: 10.5326/JAAHA-MS-6331
  6. Laflamme, D. P. und Kuhlman, G. (1995). The effect of weight loss regimen on subsequent weight maintenance in dogs. Nutrition Research, 15(7), 1019–1028.​
  7. German, A. J., Holden, S. L., Mather, N. J., Morris, P. J. und Biourge, V. (2011). Low-maintenance energy requirements of obese dogs after weight loss. British Journal of Nutrition, 106, S93–S96. DOI: 10.1017/S0007114511000584
  8. Weeth, L. P. (2016). Other risks/possible benefits of obesity. Veterinary Clinics of North America: Small Animal Practice, 46, 843–853. DOI: 10.1016/j.cvsm.2016.04.007
  9. Laflamme, D. P. (2012). Obesity in dogs and cats: What is wrong with being fat? Journal of Animal Science, 90, 1653–1662. DOI: 10.2527/jas2011-4571
  10. Gaylord, L., Remillard, R. und Saker, K. (2018). Risk of nutritional deficiencies for dogs on a weight loss plan. Journal of Small Animal Practice, 59, 695–703. DOI: 10.1111/jsap.12913