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THERAPEUTISCHES FUTTER

Hilfreiche Informationen über den Nährstoffbedarf von Katzen und Hunden mit ernährungsbedingten Krankheiten.

Nieren- und Harnwegserkrankungen

Idiopathische Blasenentzündung (Zystitis) bei Katzen

Studien zufolge leiden zwischen 3 und 5 % der Katzen, die in Tierkliniken vorgestellt werden, an sogenannten Erkrankungen der unteren Harnwege (FLUTD). Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von Krankheiten, die die Blase und die Harnröhre betreffen und durch zahlreiche Faktoren, wie Stress, geringe Wasseraufnahme, Übergewicht, Bewegungsarmut und Eingesperrtsein, begünstigt werden, und außerdem mit einem hohen Rezidivrisiko einhergehen. Die idiopathische Zystitis ist die häufigste FLUTD und macht 55 bis 65 % der Fälle aus. Die Ernährung kann Teil einer multimodalen Strategie zur Behandlung dieser komplexen Krankheit und zur Verringerung des Rezidivrisikos sein.

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Kernbotschaften


  • Therapeutische Harnwegsdiäten können die Behandlung der idiopathischen Zystitis unterstützen und das Rezidivrisiko reduzieren, da sie die Wasseraufnahme und das Urinvolumen erhöhen und eine Verdünnung des Urins fördern.
    • Stärker verdünnter Urin enthält eine geringere Konzentration von Stoffen, die die Blasenschleimhaut reizen. Ein höheres Urinvolumen kann darüber hinaus die Miktionshäufigkeit steigern und so zum Ausscheiden dieser reizenden Substanzen beitragen.
      • Eine Verdünnung des Urins wird als Behandlungsstrategie bei FLUTD empfohlen.
  • Bei Katzen mit idiopathischer Zystitis oder anderen FLUTD kann es hilfreich sein, die Wasseraufnahme durch folgende Maßnahmen zu erhöhen:
    • Füttern von Nassfutter oder Zugabe von Wasser zum Trockenfutter 
    • Bereitstellung verschiedener Wasserquellen (stilles Wasser, fließendes Wasser, z. B. ein Springbrunnen) und Verwendung verschiedener Näpfe (vermeiden Sie Plastik), falls das Tier eine individuelle Vorliebe hat .
    • Gabe einer speziell formulierten, mit Nährstoffen angereicherten, aromatisierten Wasserergänzung
  • Bieten Sie Möglichkeiten zur Reduzierung von Stress und der damit einhergehenden Risikofaktoren für FLUTD an. Dies umfasst z. B.:
    • Aktivitäten mit Spielzeug und Spieleinheiten, einschließlich der Bereitstellung von als Puzzle gestalteten Futterspendern, was darüber hinaus zur Erhaltung eines idealen Körperzustands und möglicherweise zur Verringerung anderer Risikofaktoren beitragen kann.
    • Eine ausreichende Anzahl von Ressourcen (z. B. Futter- und Wassernäpfe, saubere Katzentoiletten, Spielzeug, Platz) in Haushalten mit mehreren Haustieren, die außerdem leicht zugänglich sind (z. B. sollten ältere Katzen bequem in die Katzentoilette hinein- und wieder herausklettern können).
  • Ernährungsinterventionen bei Katzen zur Behandlung von Angstzuständen, die mit Stress verbunden sein können, wurden bisher nur in begrenztem Umfang erforscht.
Gesprächsstarter

„Ihre Katze leidet an einer idiopathischen Blasenentzündung. Das heißt, dass wir andere Erkrankungen der unteren Harnwege ausschließen konnten. Ernährungsumstellungen und Umgebungsanpassungen zur Erhöhung der Wasseraufnahme, die Aufrechterhaltung eines idealen Körperzustands und die Verringerung anderer Risikofaktoren, wie z. B. Stress, können dazu beitragen, die klinischen Symptome Ihrer Katze zu verringern.“

Zum Teilen mit dem Tierhalter:

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Weitere Informationsmaterialien

Sparkes, A. (2018). Understanding feline idiopathic cystitis. Vet Record, 182(17), 486. doi: 10.1136/vr.k1848

Hostutler, R. A., Chew, D. J. und DiBartola, S. P. (2005). Recent concepts in feline lower urinary tract disease. Veterinary Clinics of North America: Small Animal Practice, 35(1), 147–170, vii. doi: 10.1016/j.cvsm/2004.08.006

Westropp, J. L., Delgado, M. und Buffington, C. A. T. (2019). Chronic lower urinary tract signs in cats: Current understanding of pathophysiology and management. Veterinary Clinics of North America: Small Animal Practice, 49(2), 187–209. doi:10.1016/j.cvsm.2018.11.001