Symbol mit Futterschüssel und Stethoskop

THERAPEUTISCHES FUTTER

Hilfreiche Informationen über den Nährstoffbedarf von Katzen und Hunden mit ernährungsbedingten Krankheiten.

Gehirn- und Kognitionsstörungen

Stressbedingte Verhaltensstörungen

Wie bei Menschen kann auch Stress bei Tieren Angstzustände hervorrufen. Angstzustände können bei Haustieren aus verschiedenen Gründen auftreten: laute Geräusche, Trennung vom Halter (z. B. wenn das Tier allein gelassen wird), neue Menschen oder Haustiere im Haushalt oder Veränderungen der Routine. Chronischer Stress und die daraus resultierenden Angstzustände können Auswirkungen auf das Verhalten sowie die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts und des Immunsystems und - bei Katzen - die Gesundheit der unteren Harnwege haben. Bis zu 70 % der Verhaltensprobleme bei Hunden lassen sich auf Angstzustände zurückführen. Zu den ängstlichen Verhaltensweisen von Hunden gehören Zittern, übermäßiges Bellen, zerstörerisches Verhalten, Auf- und Ablaufen und wiederholtes Lecken der Lippen oder Gähnen. Ängstliche Verhaltensweisen bei Katzen umfassen Verlust der Stubenreinheit, Aggressionen und übermäßiges Putzen.

Die Darm-Hirn-Achse bezeichnet die in beide Richtungen verlaufende Kommunikation zwischen Darm und Gehirn.   Die Forschung hat gezeigt, dass das Darmmikrobiom die Entwicklung des Nervensystems, die Biochemie des Gehirns (z. B. die Produktion von Neurotransmittern), die Reaktion auf Stressfaktoren und das Verhalten beeinflusst. Andersherum können bestimmte Probiotika das Darmmikrobiom verändern, Ängste reduzieren und das Verhalten beeinflussen. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie Fisch und Milchbestandteile können sich auf das Verhalten auswirken, wobei die zugrundeliegenden Wirkmechanismen noch untersucht werden.

Symbol mit rotem Gehirn

Kernbotschaften


  • Eine von Purina durchgeführte placebokontrollierte Crossover-Studie hat ergeben, dass durch die Verabreichung eines Probiotikums, das den  eigentumsrechtlich geschützten Stamm Bifidobacterium longum NCC3001 (BL999) enthält, die Angst bei ängstlichen Hunden reduziert werden kann.
    • Bei 90 % der Hunde, die dieses Probiotikum erhielten, verbesserte sich das ängstliche Verhalten als Reaktion auf Alltagsreize, d. h. es kam zu weniger Bellen, Springen, Drehen und Hin- und Herlaufen.
    • Nach der Gabe dieses Probiotikums wiesen 83 % der Hunde niedrigere Cortisolwerte im Speichel auf, und 75 % der Hunde hatten eine niedrigere Herzfrequenz als Reaktion auf angstauslösende Reize, was auf eine geringere Reaktivität hinweist. Die meisten (83 %) der Hunde, die eine Probiotikum-Ergänzung erhielten, hatten zu diesem Zeitpunkt auch eine höhere Herzfrequenzvariabilität, was auf einen positiveren affektiven Zustand hindeutete.
  • Eine weitere von Purina durchgeführte kontrollierte Crossover-Studie zeigte, dass die Anwendung eines Futters mit einem höheren Fischölgehalt bei ängstlichen Hunden zu einer deutlichen Verringerung der ängstlichen Verhaltensweisen als Reaktion auf Alltagsreize führte. Wenn sie dieses Futter erhielten, waren die Hunde darüber hinaus weniger reaktiv und reagierten positiver auf angstauslösende Reize.
  • Das Hinzufügen von Nahrungsergänzungsmitteln, die Alpha-Casozepin aus dem Milcheiweiß oder Kaseinat-Hydrolysat, Fisch-Hydrolysat, L-Theanin oder Pflanzenextrakte enthalten, zum Futter von ängstlichen Hunden können zur Reduzierung einiger ängstlicher Verhaltensweisen beitragen.  Dahingegen werden Veränderungen des Proteingehalts und/oder des Gehalts der Aminosäure L-Tryptophan in der Nahrung zur Verringerung von Angstzuständen bei Hunden nicht durchgängig durch die Forschung untermauert.
  • Bei Katzen wurde die Behandlung von Angstzuständen über die Ernährung noch nicht gleichermaßen intensiv erforscht.
    • Erste Studien von Purina haben ergeben, dass der eigentumsrechtlich geschützte Stamm Bifidobacterium longum zu einer Reduktion von Stress und der damit verbundenen Verhaltensweisen wie z. B. dem Auf- und Ablaufen, führte.
    • Weitere Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Alpha-Casozepin und L-Tryptophan zur Verringerung von Angstzuständen bei Katzen beitragen können.
Gesprächsstarter

„Das Gehirn und der Verdauungstrakt Ihres Haustieres kommunizieren miteinander. Der Zusatz eines bestimmten probiotischen Bakterienstamms zum Futter kann Veränderungen des Mikrobioms hervorrufen, die sich beruhigend auf das Gehirn auswirken und Ängste reduzieren.“

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Weitere Informationsmaterialien

McGowan, R. T. S. (2016, 31. März–2. April). „Oiling the brain“ oder „Cultivating the gut“: Impact of diet on anxious behavior in dogs. Tagungsberichte der Purina-Konferenz zur Ernährung von Haustieren: Beyond essential. Fort Lauderdale, FL, USA, 87–93.

Beata, C., Beaumont-Graff, E., Diaz, C., Marion, M., Massal, N., Marlois, N., Muller, G. und Lefranc, C. (2007). Effects of alpha-casozepine (Zylkene) versus selegiline hydrochloride (Selgian, Anipryl) on anxiety disorders in dogs. Journal of Veterinary Behavior, 2, 175–183.

Davis, H. und McGowan, R. T. S. (2021). Effect of Bifidobacterium longum 999 supplementation on stress associated findings in cats with FHV-1 infection. Journal of Veterinary Internal Medicine, 35(4), 116, NM01.​