Praxisbeispiel

Ein schwarz-weißer Border Collie

Das ist CHAMP

Ein 4-jähriger, kastrierter, männlicher Border Collie

  • Champ wurde für seine jährliche körperlichen Untersuchung und zum Erhalt einiger Impfungen im Krankenhaus vorgestellt. 
  • Champ wird von seiner Halterin als aktiver und sportlicher Hund beschrieben, der regelmäßig an Agility- und Hütewettbewerben teilnimmt und auf dem Nebenerwerbsbauernhof seiner Halterin auch beim Viehaustrieb gern „Hand anlegt“. 
  • Champs Halterin berichtet, dass er bei Wettkämpfen und auf Reisen manchmal weichen Stuhl bekommt. In solchen Fällen stellte sie Champs Ernährung auf Rohfutter um, um die Verdauung in den Griff bekommen. Doch bisher ließ sich das Problem so nicht in den Griff bekommen. 

Erfassung der Ernährungssituation

Die Erfassung der Ernährungssituation ist ein wiederkehrendes Verfahren: Die Ersterfassung

Jeder Hund und jede Katze, ob krank oder gesund, kann von einer Ernährungsempfehlung profitieren, wenn dies vom Kunden gewünscht wird. Doch bevor eine passende Empfehlung ausgesprochen werden kann, muss zunächst die Ernährungssituation des Tieres erfasst werden. Zu den bei der Erfassung der Ernährungssituation durchzuführenden Schritten gehören die Bewertung des Patienten, des Futters, der Fütterungsmethoden sowie der Umgebungsfaktoren. Danach kann eine spezifische Ernährungsempfehlung erfolgen. Der Patient und die Empfehlung sollten nach Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt erneut bewertet werden.

Symbol „Papier“ und „Lupe“

Kernbotschaften


  • Die Ersterfassung der Ernährungssituation kann problemlos in bestehende klinische Protokolle für Patientengespräche oder -termine integriert werden. Eine gute körperliche Untersuchung umfasst bereits viele Komponenten einer Ersterfassung der Ernährungssituation. 
  • Die Ersterfassung der Ernährungssituation beinhaltet die Bestimmung folgender Komponenten: 
    • Körpergewicht 
    • Körperzustand (Body Condition Score) 
    • Muskelzustand (Muscle Condition Score) 
    • Vollständige Ernährungsanamnese 
    • Auffälligkeiten während der körperlichen Untersuchung 
  • Bei einem gesunden Haustier ohne ernährungsbedingte Risikofaktoren muss keine ausführlichere Erfassung der Ernährungssituation erfolgen, sondern lediglich eine Ernährungsempfehlung gegeben werden. Eine ausführlichere Erfassung der Ernährungssituation ist jedoch erforderlich, wenn ein Patient einen oder mehrere ernährungsbedingte Risikofaktoren aufweist, wie z. B. eine Erkrankung, einen abnormen Körper- oder Muskelzustand oder eine unkonventionelle Ernährung (z. B. selbst zubereitetes Futter oder Rohfutter). 
  • Bevor Sie eine Ernährungsempfehlung aussprechen, sollten Sie die aktuelle Ernährung, die Fütterungsmethoden und die Umgebung bewerten, um festzustellen, ob diese derzeit für das Tier geeignet sind. Überlegen Sie sich die Antworten auf die folgenden und weitere Fragen: 
    • Ist die Ernährung vollwertig und ausgewogen?  
    • Ist die derzeitige Menge an Futter und Leckerlis angesichts des geschätzten Energiebedarfs des Tieres angemessen? 
    • Machen Kalorien von Leckerlis, menschlicher Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln mehr als 10 % der gesamten täglichen Kalorienaufnahme aus? 
    • Werden abgemessene Futtermengen gegeben, unabhängig davon, ob das Tier nach dem Prinzip der Sattfütterung oder der Mahlzeitenfütterung ernährt wird? 
    • Muss das Haustier in einem Haushalt mit mehreren Haustieren um das Futter konkurrieren? 
  • Bei der Bewertung der Ernährung oder der Diät und den darauf aufbauenden Empfehlungen sollten das Hauptfutter des Tieres sowie Leckerlis, Essensreste, Fütterungsmethoden und Häufigkeit und Ort der Fütterung einbezogen werden. Wenn keine Änderungen erforderlich sind, sollten Sie dies dem Halter mitteilen, da er dadurch positiv bestärkt wird. Die spezifischen Empfehlungen sollten Sie unabhängig davon, ob Änderungen vorgesehen sind oder nicht, in der Krankenakte des Tieres dokumentieren. 
Gesprächsstarter

„Im Rahmen der Erhebung der Krankengeschichte von [Name des Tieres] würden wir Sie gerne um einige Angaben zu [seiner/ihrer] Ernährung bitten. Würden Sie mir bitte sagen, was [Name des Haustiers] an einem normalen Tag frisst, von morgens bis zum Schlafengehen?"

Verwandte Tools und Inhalt:

Verwendung des „Muscle Condition Score“ zum Nachweis von Muskelverlusten bei Patienten

Die Bewertung des Muskelzustands (Muscle Condition Scoring) ist eine praktische Methode zur Beurteilung der fettfreien Körpermasse und kann im Rahmen der Erfassung der Ernährungssituation durchgeführt werden.

Erhebung einer guten Ernährungsanamnese

Nur wenn Sie fragen, können Sie herausbekommen, was Ihre Patienten wirklich zu fressen bekommen. Dokumentieren Sie die Informationen in der Krankenakte.

Die Erfassung der Ernährungssituation ist ein wiederkehrendes Verfahren: Ausführliche Untersuchung

Bei Haustieren mit einem Risiko für ernährungsbedingte Probleme ist eine ausführliche Erfassung der Ernährungssituation wichtig.

Wie man eine Beurteilung des Körperzustands von Katzen durchführen kann

So bestimmen Sie den Körperzustand einer Katze in drei einfachen Schritten:

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Wie man eine Beurteilung des Körperzustands eines Hundes durchführen kann

So bestimmen Sie den Körperzustand eines Hundes in drei einfachen Schritten:

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WSAVA Muscle Condition Score-Diagramm für Hunde

Eine einfache visuelle Anleitung zur Beurteilung der Muskelmasse bei Hunden. Dies ist ein Link zu einem Artikel auf Englisch, der nicht auf Deutsch verfügbar ist.

WSAVA Muscle Condition Score-Diagramm für Katzen

Eine einfache visuelle Anleitung zur Beurteilung der Muskelmasse bei Katzen. Dies ist ein Link zu einem Artikel auf Englisch, der nicht auf Deutsch verfügbar ist.

Zum Teilen mit dem Tierhalter:

Beurteilung des Körperzustands Ihrer Katze

Beurteilen Sie den Körperzustand einer Katze in nur drei einfachen Schritten:

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Beurteilung des Körperzustands Ihres Hundes

Beurteilen Sie den Körperzustand eines Hundes in nur drei einfachen Schritten.

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Übersichtsblatt Körperzustand des Hundes

Eine visuelle Hilfe für das Purina Body Condition Score System für Hunde.

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Übersichtsblatt Körperzustand der Katze

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Weitere Informationsmaterialien

Freeman, L., Becvarova, I., Cave, N., MacKay, C., Nguyen, P., Rama, B., Takashima, G., Tiffin, R., Tsjimoto, H. und van Beukelen, P. (2011). WSAVA-Richtlinien zur Erfassung der Ernährungssituation. Journal of Small Animal Practice, 52(7), 385─396. doi: 10.1111/j.1748-5827.2011.01079.x 

Kealy, R. D., Lawler, D. F., Ballam, J. M., Mantz, S. L., Biery, D. N., Greeley, E. H., Lust, G., Segre, M., Smith, G. K. und Stowe, H. D. (2002). Effects of diet restriction on life span and age-related changes in dogs. Journal of the American Veterinary Medical Association, 220(9), 1315─1320. doi: 10.2460/javma.2002.220.1315 

Laflamme, D. P. (1997). Development and validation of a body condition score system for cats: A clinical tool. Feline Practice 25(5-6), 13-18. 

Laflamme, D. P. (1997). Development and validation of a body condition score system for dogs. Canine Practice, 22(4), 10-15. 

Laflamme, D. P., Abood, S. K., Fascetti, A. J., Fleeman, L. M., Freeman, L. M., Michel, K. E., Bauer, C., Kemp, B. L., Doren, J. R. und Willoughby, K. N. (2008). Pet feeding practices of dog and cat owners in the United States and Australia. Journal of the American Veterinary Medical Association, 232(5), 687─694. doi: 10.2460/javma.232.5.687 

Ness, K. und Cameron, K. (2020). Pet owners beg for nutrition advice. Today’s Veterinary Business, 4(4), 26─27. 

Schleicher, M., Cash, S. B. und Freeman, L. M. (2019). Determinants of pet food purchasing decisions. The Canadian Veterinary Journal, 60(6), 644─650.