Symbol „Erfassung der Ernährungssituation und Beurteilung des Körperzustands“

TOOLS ZUR BEWERTUNG DER ERNÄHRUNG UND DES KLINISCHEN ZUSTANDS

Informationsmaterialien zur Beurteilung der derzeitigen Ernährung eines Haustieres und Ernährungsempfehlungen. 

Erfassung der Ernährungssituation

Die Erfassung der Ernährungssituation ist ein wiederkehrendes Verfahren: Ausführliche Untersuchung

Eine ausführliche Erfassung der Ernährungssituation ist angezeigt, wenn bei der Ersterfassung und der körperlichen Untersuchung ein oder mehrere ernährungsbedingte Risikofaktoren festgestellt werden, z. B. eine Erkrankung, ein abnormer Körper- oder Muskelzustand oder eine unkonventionelle Ernährung (z. B. selbst zubereitetes Futter oder Rohfutter). Diese Faktoren deuten darauf hin, dass die Ernährung eine wichtige Rolle für die Gesundheit eines Haustieres oder für die Behandlung einer Krankheit spielen kann.

Symbol „Papier“ und „Lupe“

Kernbotschaften


  • Bei einer ausführlichen Untersuchung werden in der Regel zusätzliche Informationen über das Haustier, das Futter, die Fütterungspraktiken und die häusliche Umgebung eingeholt und ausgewertet. Diese Vorgehensweise kann wertvolle Erkenntnisse liefern. 
  • Zusätzliche tierbezogene Faktoren, die bewertet werden sollten 
    • Die Nahrungsaufnahme oder das Verhalten des Tieres, einschließlich etwaiger Veränderungen (z. B. Futtermengen, Fressverhalten, Kaugewohnheiten, Schlucken, Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen) 
    • Das Aktivitätsniveau des Tieres (z. B. Art der Aktivität, wie viel, etwaige Veränderungen) 
    • Zustand der Haut und des Fells (z. B. leicht herausziehbares Fell, trockene oder schuppige Haut, dünne Haut) 
    • Ergebnisse von diagnostischen Tests (z. B. Serumchemie, großes Blutbild, Urinanalyse, Stuhluntersuchung, Röntgenbilder) 
    • Vorliegen neuer oder bestehender Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen, chronische Nierenerkrankungen) und Medikamenten 
  • Andere zu berücksichtigende ernährungsbezogene Faktoren 
    • Eignung der Kaloriendichte und des Nährstoffgehalts des derzeitigen Tierfutters 
    • Art und Ort der Aufbewahrung des Futters 
    • Das spezifische Rezept, die Zutaten, die Zubereitung, die Aufbewahrung oder die Ersatzprodukte im Zusammenhang mit selbst zubereitetem oder Rohfutter 
    • Kaloriengehalt von Leckerlis und anderem Futter 
    • Wie das Haustier mit Wasser versorgt wird (z. B. Schüssel, Häufigkeit des Wasserwechsels) 
  • Zu bewertende Fütterungstechniken oder-praktiken 
    • Anzahl der Personen im Haushalt, die das Tier füttern 
    • Andere Haustiere im Haushalt und mögliche Probleme (z. B. Konkurrenz um Futter) 
    • Fütterungsstrategien in Haushalten mit mehreren Haustieren (z. B. gemeinsame oder getrennte Näpfe, Verwendung von Futterautomaten oder Mikrochip-gesteuerten Futterautomaten) 
    • Wie das Futter gegeben wird (z. B. im Napf, als Puzzle gestaltete Futterspender, Futter-/Leckerlispielzeug, Futterautomaten, Mikrochip-gesteuerte Futterautomaten) 
  • Zu bewertende Umgebungsfaktoren 
    • Vorliegen potenzieller Umweltstressoren (z. B. kürzlicher Umzug, Konflikte um Nahrung, kürzliche Veränderungen im Haus, Außenreize) 
    • Umweltbereicherungsprogramme 
    • Wo das Haustier untergebracht ist und, falls es draußen gehalten wird, welche Oberflächen dort vorhanden sind 
  • Erstellen Sie nach Erhebung und Analyse der zusätzlichen Informationen einen Maßnahmenplan und geben Sie eine Ernährungsempfehlung ab. Die Empfehlung sollte sich auf das Hauptfutter, die Leckerlis, die Fütterungsmethode, die Häufigkeit und den Ort der Fütterung beziehen. Unabhängig davon, ob Änderungen vorgenommen werden müssen oder nicht, sollten Sie die spezifische Empfehlung in der Krankenakte des Tieres zusammen mit der Antwort des Halters dokumentieren. 
Gesprächsstarter

„Anhand der Ergebnisse der körperlichen Untersuchung und der Krankengeschichte von [Name des Tieres] würde ich gerne näher auf das Futter und den Nährstoffbedarf Ihres Tieres eingehen. Sind Sie damit einverstanden?“

Zum Teilen mit dem Tierhalter:

Was brauchen Katzen für ein gutes Gedeihen?

Von Zuneigung bis hin zur tierärztlichen Versorgung – hier erfahren Sie, was Ihre Katze braucht, um sich wohlzufühlen.

Artikel lesen 1 bis 5 min

Wie Sie mit Ernährung zum guten Gedeihen Ihres Hundes beitragen können

Hier erhalten Sie Informationen darüber, welche Nährstoffe Ihr Hund benötigt, damit er ein langes, gesundes und aktives Leben führen kann.

Artikel lesen 1 bis 5 min

Weitere Informationsmaterialien

Freeman, L., Becvarova, I., Cave, N., MacKay, C., Nguyen, P., Rama, B., Takashima, G., Tiffin, R., Tsjimoto, H. und van Beukelen, P. (2011). WSAVA-Richtlinien zur Erfassung der Ernährungssituation. Journal of Small Animal Practice, 52(7), 385─396. doi: 10.1111/j.1748-5827.2011.01079.x