Herzinsuffizienz bezieht sich auf die klinischen Symptome wie Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge oder im Bauchraum, die auftreten, wenn das Herz die mit der Herzerkrankung verbundenen Veränderungen nicht mehr angemessen kompensieren kann.
Beim Auftreten einer Herzinsuffizienz konzentrieren sich die aktuellen Ernährungsempfehlungen auf die Korrektur von Nährstoffmängeln, die Behandlung klinischer Symptome und die Aufrechterhaltung einer angemessenen Kalorien- und Proteinzufuhr, um die magere Körpermasse zu erhalten und Kachexie zu vermeiden.
Auf zellulärer Ebene könnte man eine Herzinsuffizienz als eine Energiekrise bezeichnen. Die Mitochondrien werden dysfunktional, der Energiestoffwechsel ist ineffizient, und die Kontraktionsfähigkeit des Herzens nimmt ab.2
Hier erfahren Sie mehr über die bioenergetischen Veränderungen bei Herzinsuffizienz, die neue Ansatzpunkte für Ernährungsmaßnahmen zur Verbesserung der Herzgesundheit schaffen.
Bild mit freundlicher Genehmigung von Rebecca L. Stepien, DVM, MS, DACVIM (Kardiologie), Universität von Wisconsin, USA
Die klinischen Symptome einer Herzinsuffizienz sind kaum zu übersehen: Lethargie, Tachypnoe, Husten oder ein mit Flüssigkeit gefüllter Bauch. In diesem späten Stadium der Herzerkrankung geben die ACVIM-Richtlinien mehrere Ernährungsempfehlungen.1
Aber Veränderungen auf zellulärer Ebene sind nicht so leicht zu erkennen.
Ein gestörter Energiestoffwechsel des Herzens ist ein wesentlicher Aspekt der Herzinsuffizienz.2-5
Im Allgemeinen besteht der Energiestoffwechsel in den Mitochondrien des Herzens aus drei Komponenten:2-5
Studien belegen, dass bei Herzinsuffizienz Veränderungen in einzelnen oder allen drei Bereichen des Energiestoffwechsels auftreten können.2
Wenn die Herzfunktion nachlässt, führt jeder Bereich eines veränderten Energiestoffwechsels zu negativen Auswirkungen auf alle anderen Aspekte der ATP-Produktion.
Letztlich befindet sich das versagende Herz in einer Energiekrise.2, 6, 7
Studien haben gezeigt, dass die Mitochondrien des kranken Herzens die Substrate für die Energieproduktion verändern, sodass der Gesamtprozess der mitochondrialen Energieproduktion weniger effizient wird.
Die Wissenschaftler von Purina haben fortschrittliche Verfahren der Metabolomik und Transkriptomik auf Mitralklappen- und Herzmuskelgewebe angewandt, um die zugrunde liegenden Veränderungen bei Hunden mit Mitralklappenendokardiose (MMVD) im Frühstadium besser zu verstehen.8
Biomedizinische Studien an Menschen und Tieren belegen, dass sich die Genexpression und die Metabolitenprofile, die mit dem Energiestoffwechsel zusammenhängen, zwischen gesunden Herzen und solchen mit Herzinsuffizienz deutlich unterscheiden.8–10
Die Wissenschaftler von Purina fanden heraus, dass mehr als 1.000 Gentranskripte zwischen gesunden Hunden und solchen mit MMVD unterschiedlich exprimiert wurden.
Die bei MMVD-Hunden exprimierten Gene wurden mit veränderten Signalwegen in Verbindung gebracht:
Ähnlich wie bei Studien zur Herzinsuffizienz beim Menschen deuten diese Veränderungen darauf hin, dass auch bei Hunden mit MMVD der Stoffwechsel von der Verwendung langkettiger Fettsäuren als primäre Energiequelle abweicht und die Energie insgesamt weniger effizient genutzt wird.
Diese Erkenntnisse aus biomedizinischen Studien und neue Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der therapeutischen Ernährung12 legen nahe, dass die Versorgung mit alternativen Quellen für den Energiestoffwechsel zu einer besseren Kontrolle, Behandlung oder sogar Vorbeugung von Herzerkrankungen führen kann.