Symbol mit Futterschüssel und Stethoskop

THERAPEUTISCHES FUTTER

Hilfreiche Informationen über den Nährstoffbedarf von Katzen und Hunden mit ernährungsbedingten Krankheiten.

Magen-Darm-Erkrankungen

Chronische Gastroenteropathie bei Katzen

Anhaltendes oder wiederkehrendes Erbrechen ist das Leitsymptom einer chronischen Gastroenteropathie bei Katzen. Chronisches Erbrechen kann mit Durchfall, Gewichts- und Konditionsverlust, vermindertem Appetit, Verlust an Muskelmasse und/oder schlechtem Fell einhergehen. In diesen Fällen wird in der Regel eine Entzündung der Magen-Darm-Schleimhaut vermutet, jedoch nicht durch histopathologische Untersuchungen bestätigt.

Häufige Ursachen einer chronischen Gastroenteropathie bei Katzen können Infektionskrankheiten (bakterielle, virale, parasitäre oder protozoische Infektionen), unerwünschte Reaktionen auf Futtermittel, Fehlernährung, Neoplasien, Motilitätsstörungen und Magengeschwüre sein. Chronisches Erbrechen mit oder ohne andere Magen-Darm-Symptome kann als Folge von systemischen Erkrankungen wie Bauchspeicheldrüsen-, Leber- oder Nierenerkrankungen sowie von neurologischen Erkrankungen, Hyperthyreose und Herzwurminfektionen auftreten. Haarballen können Erbrechen verursachen, ohne dass eine Magen-Darm-Erkrankung vorliegt.

Das Ernährungsmanagement von Katzen mit chronischer Gastroenteropathie zielt darauf ab, ein Futter zu geben, das den Nährstoffbedarf der Katze deckt, die Reizung der Magen-Darm-Schleimhaut reduziert, übermäßige Magen-Darm-Sekretionen verringert, die normale Magen-Darm-Motilität unterstützt und die Magenentleerung fördert.

Symbol „violetter Katzendarm“

Manche Katzenhalter haben sich damit arrangiert, dass ihre Katze an chronischem oder wiederkehrendem Erbrechen leidet und glauben, dass dies zur Katzenhaltung eben dazugehört. Daher ist es wichtig, die Kunden bei jedem Termin zusätzlich zur Gewichtsmessung und Körperzustandsbewertung proaktiv hinsichtlich Symptomen einer Gastroenteropathie zu befragen, um eine mögliche Magen-Darm-Erkrankung zu erkennen.

Kernbotschaften


  • Katzen mit chronischer Gastroenteropathie sollten ein leicht verdauliches und schmackhaftes Futter mit einem hohen Proteingehalt erhalten, um den Abbau von fettfreier Körpermasse zu minimieren, die gestörte Verdauung und/oder Aufnahme von Makronährstoffen (Protein, Fett oder Kohlenhydrate) unter Kontrolle zu bekommen und/oder eine Dysbiose zu beseitigen.
    • Wenn der Verdacht besteht, dass diese klinischen Symptome auf eine Futtermittelunverträglichkeit oder eine Futtermittelallergie zurückzuführen sind, kann das Tier auf eine Diät mit hydrolisierten oder neuartigen Proteinen umgestellt werden.
    • Da Nahrungsfett bei Katzen nicht zu einer Verlangsamung der Magenentleerung führt, müssen Magen-Darm-Symptome bei Katzen in der Regel nicht mit einer fettarmen Diät behandelt werden. 
      • Eine Purina-Studie hat gezeigt, dass die Menge des Nahrungsfetts keinen Einfluss auf das klinische Ansprechen von Katzen mit chronischem Durchfall zu haben scheint.
    • Da Übelkeit oder Erbrechen eine Futteraversion bei Katzen auslösen können, sollten Sie möglicherweise eine Ernährung empfehlen, die andere Zutaten enthält als das Futter, das vor den bestehenden Magen-Darm-Problemen gegeben wurde.
  • Aufgrund des Risikos einer Dehydrierung und eines Ungleichgewichts des Elektrolythaushalts ist Wasser ein wichtiger Nährstoff für Katzen mit chronischer Gastroenteropathie. Katzen mit leichtem Flüssigkeitsmangel können mittels oraler Wasserzufuhr oder subkutaner Flüssigkeitssubstitution behandelt werden. Doch wenn eine mittelschwere bis schwere Dehydrierung vorliegt, sollten Flüssigkeit und Elektrolyte gegebenenfalls intravenös zugeführt werden.
  • Die Form des Futters und die Häufigkeit der Fütterung sollten auf das vermutete Problem und seine Lokalisierung im Magen-Darm-Trakt (Dünndarm oder Dickdarm) abgestimmt werden, um zusätzliches Erbrechen und/oder Durchfall zu vermeiden.
    • Die Form des Futters (z. B. flüssig, in Dosen oder trocken) beeinflusst die Geschwindigkeit der Magenentleerung. Flüssigfutter verlässt den Magen am schnellsten, gefolgt von Dosenfutter und schließlich Trockenfutter.
    • Nassfutter oder Trockenfutter mit zugesetztem warmem Wasser können durch ihren erhöhten Feuchtigkeitsgehalt dazu beitragen, Flüssigkeitsverluste auszugleichen und sind gleichzeitig schmackhafter.
    • Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen können von kleinen, häufigen Mahlzeiten (3 bis 6 Mahlzeiten pro Tag) profitieren, da diese die Magenüberdehnung minimieren, die Magensäuresekretion reduzieren und die Magenentleerung fördern. Diese Fütterungsstrategie trägt außerdem dazu bei, die Nährstoffaufnahme zu verbessern und unerwünschte Magen-Darm-Reaktionen (wie Erbrechen oder Durchfall) zu minimieren.
    • Wenn die Gastroenteropathie abgeklungen ist, kann über einen Zeitraum von 5 bis 7 Tagen eine schrittweise Umstellung auf eine normale Ernährung der Katze erfolgen. Allerdings müssen einige Katzen je nach vermuteter Ursache weiterhin eine therapeutische Diät erhalten.
Gesprächsstarter

„Erbrechen und/oder Durchfall können für Sie und Ihre Katze unangenehm und anstrengend sein, und wir möchten, dass es [Name der Katze] so schnell wie möglich besser geht. Auch nach Abklingen der Symptome benötigt der Magen-Darm-Trakt Ihrer Katze möglicherweise noch eine gewisse Zeit zur Heilung. Die Fütterung einer speziellen Diät während der Genesungsphase kann diesen Prozess unterstützen.”

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Weitere Informationsmaterialien

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