Magen-Darm-Erkrankungen
Intestinale Lymphangiektasie bei Hunden
Die Erweiterung der intestinalen Lymphgefäße und der Austritt von Lymphflüssigkeit in den Darm sind Merkmale der intestinalen Lymphangiektasie (IL), einer möglichen Ursache für eine Proteinverlust-Enteropathie bei Hunden. Eine Lymphangiektasie kann vererbt (primäre intestinale Lymphangiektasie) oder erworben (sekundäre intestinale Lymphangiektasie) sein, wobei die sekundäre intestinale Lymphangiektasie bei Hunden häufiger vorkommt.
Die klinischen Symptome des Gewichtsverlusts und des chronischen Durchfalls können in der Regel auf den Austritt von protein-, fett- und lymphozytenreicher Lymphflüssigkeit in den Darm zurückgeführt werden. Weitere Symptome sind Erbrechen und Appetitlosigkeit. Durchfall kann anhaltend oder wiederkehrend sein oder gar nicht auftreten. Wenn die Erweiterung der Lymphgefäße allein oder in Kombination mit einer Entzündung auftritt, führt dies zu einer unvollständigen Verwertung und einer gestörten Aufnahme von Nährstoffen. Eine Mangelernährung gilt als eine häufige, potenziell lebensbedrohliche Komplikation.
Kernbotschaften
- Das Füttern einer ernährungsphysiologisch ausgewogenen, hochverdaulichen, extrem fettarmen oder fettarmen Nahrung, die ausreichend Kalorien und Proteine liefert, ist ein zentrales Element der Behandlung der intestinalen Lymphangiektasie bei Hunden. Die Einschränkung der Fettzufuhr reduziert den Lymphabfluss im Darmtrakt, verringert die Lymphangiektasie und minimiert den Proteinverlust.
- Eine fettarme Ernährung hat einen geringeren Kaloriengehalt. Bei Hunden mit einem starkem Gewichtsverlust kann eine Diät mit den mittelkettigen Fettsäuren C8 und C10 eine alternative Energiequelle darstellen, die den Lymphstau weniger befördert.
- Die Diät sollte genügend hochverdauliches, hochwertiges Eiweiß enthalten, um die Erschöpfung an Serum- und Gewebeproteinen auszugleichen.
- Für Patienten, die gleichzeitig an Lymphangiektasie und einer chronischen Enteropathie leiden, kann eine fettarme Diät mit hydrolisierten Proteinen oder eine aminosäurehaltige Elementardiät geeignet sein.
- Hunde mit Lymphangiektasie sollten 3 bis 4 kleine Mahlzeiten pro Tag erhalten, um Überdehnungen und/oder Stauungen im Magen-Darm-Trakt und das Auftreten von Durchfall oder Erbrechen zu vermeiden.
- Hunde mit Lymphangiektasie, die an Dünndarmdurchfall leiden, sollten eine Diät mit reduzierten unlöslichen Ballaststoffen erhalten, da dieser Ballaststofftyp die Verdaulichkeit verringert und das Risiko einer gestörten Protein- und Kohlenhydrataufnahme erhöhen kann.
- Präbiotische Ballaststoffe (z. B. lösliche Ballaststoffe oder unterschiedliche Ballaststoffarten) in der Ernährung können bei einigen Hunden nützlich sein, da sie die Produktion kurzkettiger Fettsäuren durch die Mikrobiota erhöhen.
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Weitere Informationsmaterialien
Davenport, D. J., Jergens, A. E. und Remillard, R. L. (2010). Protein-losing enteropathies. In M. S. Hand, C. D. Thatcher, R. L. Remillard, P. Roudebush und B. J. Novotny (Hrsg.), Small animal clinical nutrition (5. Ausgabe., Seite 1077─1083). Mark Morris Institute.
Gaschen, F. P. und Laflamme, D. (2010). Chronic enteropathies–canine. In Nestlé Purina PetCare handbook of canine and feline clinical nutrition (Seite 62─63). Nestlé Purina PetCare Company.
Zoran, D. L. (2010). Lymphangiectasia–canine. In Nestlé Purina PetCare handbook of canine and feline clinical nutrition (Seite 66─67). Nestlé Purina PetCare Company.