Erfassung der Ernährungssituation
Ernährungs-bezogene Risikofaktoren
Viele Faktoren, wie beispielsweise das spezifische Haustier, die Ernährung, die Fütterungsmethoden und die Umgebung, können sich auf den Ernährungszustand eines Haustiers auswirken. Auf diese Faktoren wird bei der Anamnese und der körperlichen Untersuchung eingegangen. Bestimmte Faktoren erfordern möglicherweise keine ausführlichere Untersuchung, wenn das Tier ansonsten gesund ist. Doch wenn sie vorliegen, ist dies ein Signal an Tierärzte, etwas genauer hinzusehen.
Die spezifischen Risikofaktoren, die sich bekanntermaßen auf den Ernährungszustand eines Haustieres auswirken, sind im Folgenden aufgeführt. Je mehr Risikofaktoren bei der Eingangsuntersuchung festgestellt werden, desto wichtiger wird eine ausführlichere Untersuchung und ein maßgeschneiderter Ernährungsplan für den Patienten.
Kernbotschaften
- Extrem niedriges oder hohes Aktivitätsniveau bei normalem Body Condition Score
- Mehrere Haustiere in einem Haushalt
- Trächtigkeit
- Stillen
- Wachstum
- Alter ≥ 7 Jahre
- Vorgeschichte einer veränderten Magen-Darm-Funktion
- Aktuelle medizinische Beschwerden/Krankheiten
- Aktuelle Einnahme von Medikamenten und/oder Nahrungsergänzungsmitteln
- Unkonventionelle Ernährung (z. B. Rohfutter, selbstgemacht, vegetarisch, unbekannt)
- Snacks, Leckerlis, Tischreste > 10 % der Gesamtkalorien
- Unzureichende oder ungeeignete Unterbringung
- Body Condition Score < 4 oder > 6 auf einer 9-Punkte-Skala
- Muskelschwund ermittelt anhand des Muscle Condition Score
- Unerklärliche Gewichtsänderung
- Zahnanomalien oder -krankheiten
- Schlechte Haut oder schlechtes Fell
- Neue Erkrankungen
Bei der Ersterfassung der Ernährungssituation festgestellte Risikofaktoren, bei denen eine ausführlichere Untersuchung OPTIONAL ist
- Extrem niedriges oder hohes Aktivitätsniveau bei normalem Body Condition Score
- Mehrere Haustiere in einem Haushalt
- Trächtigkeit
- Stillen
- Wachstum
- Alter ≥ 7 Jahre
Bei der Ersterfassung der Ernährungssituation festgestellte Risikofaktoren, bei denen eine ausführlichere Untersuchung NOTWENDIG ist
- Vorgeschichte einer veränderten Magen-Darm-Funktion
- Aktuelle medizinische Beschwerden/Krankheiten
- Aktuelle Einnahme von Medikamenten und/oder Nahrungsergänzungsmitteln
- Unkonventionelle Ernährung (z. B. Rohfutter, selbstgemacht, vegetarisch, unbekannt)
- Snacks, Leckerlis, Tischreste > 10 % der Gesamtkalorien
- Unzureichende oder ungeeignete Unterbringung
Ergebnisse der körperlichen Untersuchung, die darauf hinweisen, dass eine ausführlichere Untersuchung NOTWENDIG ist
- Body Condition Score < 4 oder > 6 auf einer 9-Punkte-Skala
- Muskelschwund ermittelt anhand des Muscle Condition Score
- Unerklärliche Gewichtsänderung
- Zahnanomalien oder -krankheiten
- Schlechte Haut oder schlechtes Fell
- Neue Erkrankungen
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Weitere Informationsmaterialien
Baldwin, K., Bartges, J., Buffington, T., Freeman, L. M., Grabow, M., Legred, J. und Ostwald, D., Jr. (2010). WSAVA-Richtlinien zur Ernährungsbeurteilung von Hunden und Katzen. Journal of the American Animal Hospital Association, 46(4), 285─296. doi: 10.5326/0460285
Mitglieder der WSAVA-Arbeitsgruppe für die Festlegung von Leitlinien zur Erfassung der Ernährungssituation, Freeman, L., Becvarova, I., Cave, N., MacKay, C., Nguyen, P., Rama, B., Takashima, G., Tiffin, R., Tsjimoto, H. und van Beukelen, P. (2011). WSAVA-Richtlinien zur Ernährungsbeurteilung. Journal of Small Animal Practice, 52(7), 385─396. doi: 10.1111/j.1748-5827.2011.01079.x