Praktische Informationen über Fertigtierfutter und seine Inhaltsstoffe
Leckerlis und Nahrungsergänzungen
Dr. Kelly S. Swanson
Professor für Tier- und Ernährungswissenschaften
University of Illinois at Urbana-Champaign
Urbana, Illinois
A. Es ist nicht überraschend, dass der Darm Einfluss auf andere Körpersysteme von Säugetieren hat. Durch zahlreiche Funktionen wie Verdauung, Nährstoffaufnahme und Immunaktivität ist er an der Körperabwehr und der Deckung des Nährstoffbedarfs beteiligt. Darüber hinaus übt das Mikrobiom (die Darmmikroorganismen, ihre Gene und Stoffwechselprodukte sowie das Milieu, in dem sie leben) direkt und indirekt einen Einfluss auf viele Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Schutz vor Krankheitserregern und Immunaktivität aus.1,2 Dieser Funktion liegen die folgenden Mechanismen zugrunde:
A. Hierbei geht es um die Frage: „Was ist da?“ Wenn das Mikrobiom ausgeglichen ist, trägt die Vielfalt der Bakterienarten zur Aufrechterhaltung der Homöostase bei. Bei einer Dysbiose kommt es zu einer Überzahl der potenziell pathogenen Mikroben im Vergleich zu den nützlichen Bakterien und in der Folge zu einem Verlust der mikrobiellen Vielfalt in Bezug auf Taxonomie und Stoffwechselfunktion. 5 Ein verändertes Mikrobiom kann sich auf viele Aspekte der Gesundheit auswirken und Krankheiten wie entzündliche Darmerkrankungen, Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und immunvermittelte Erkrankungen hervorrufen. 4,6
Es gibt mehrere Faktoren, die das Mikrobiom verändern und zu einer Dysbiose führen können. Die Einnahme von Antibiotika, NSAR, Stress und die Ernährung können das Darmmilieu verändern und zu einer übermäßigen Vermehrung der schädlichen Mikroorganismen führen. 7,8
A. Beim Füttern eines Synbiotikums werden die jeweiligen Vorteile von Präbiotika und Probiotika genutzt und eine sich ergänzende und/oder synergetische Wirkung erzielt. Das Probiotikum führt eine ausreichende Menge an nützlichen Bakterien zu und bewirkt damit einen gesundheitlichen Nutzen,9 während das Präbiotikum als unverdauliche Nahrungsquelle für das Probiotikum dient.8 Ein Synbiotikum kann ein gesundes Darmmikrobiom fördern, das eine hohe Kapazität zur Fermentierung präbiotischer Ballaststoffe besitzt, was zu einer höheren Produktion kurzkettiger Fettsäuren und einer größeren mikrobiellen Vielfalt führt und so einen Nutzen für die allgemeinen Gesundheit des Haustieres bietet.10
Dysbiose: Veränderungen in der Zusammensetzung des Mikrobioms, die mit Krankheiten oder Zuständen, die die Mikroben-Wirt-Homöostase verändern, einhergehen.4
Mikrobiom: Die Mikroorganismen im Darm zusammen mit ihren Genen und Stoffwechselprodukten sowie das Milieu, in dem sie angesiedelt sind.2
Präbiotika: Substrate, die von Wirtsmikroorganismen selektiv verwertet werden und einen gesundheitlichen Nutzen bieten.11
Probiotics: Lebende Mikroorganismen , die bei Verabreichung in ausreichenden Mengen mit einem gesundheitlichen Nutzen für den Wirt einhergehen.2
Synbiotika: Eine Kombination aus einem Probiotikum und einem Präbiotikum, die eine komplementäre und/oder synergistische Wirkung besitzt und zur Verbesserung des Überlebens und der Aktivität nützlicher Mikroorganismen im Darm beiträgt.12