Nieren- und Harnwegserkrankungen
Chronische Nierenerkrankung (CNE) bei Katzen
Eine chronische Nierenerkrankung wird bei etwa jeder dritten Katze im Alter von über 10 Jahren diagnostiziert.1,2 Obwohl die Ursache der CNE auch auf die Rasse zurückzuführen sein kann, wie z. B. im Falle der polyzystischen Nierenerkrankung bei Perserkatzen, ist die Ursache in der Regel unbekannt.3 Auf der Grundlage klinischer Untersuchungen und Labortests kann die CNE bei Katzen in verschiedene Stadien eingeteilt werden. Die Behandlung erfolgt dann mit einer Kombination aus medizinischen Interventionen und therapeutischer Diät entsprechend den von der International Renal Interest Society (IRIS) entwickelten Leitlinien.
Das Ernährungsmanagement bei Katzen mit CNE ist auf vier grundsätzliche Ziele ausgerichtet: Aufrechterhaltung eines angemessenen Ernährungsstatus; Milderung der klinischen Folgen der CNE, einschließlich Urämie-Symptome; Abwendung der Veränderungen der Homöostase, die aus einer unzureichenden Nierenfunktion resultieren; Verlangsamung der Krankheitsprogression und Verlängerung der Lebenserwartung.4 Trotz des fortschreitenden Charakters der Krankheit kann ein individuelles Medizin- und Ernährungsmanagement den Katzen helfen, noch viele Jahre mit einer CNE zu leben.5
Kernbotschaften
- Zentrale Bestandteile einer wirksamen Versorgung sind regelmäßige Bewertungen des Ernährungsstatus und ein auf den Patienten zugeschnittener Ernährungsplan.6
- Die Bestimmung der Muskelmasse ist besonders wichtig, da das Kreatinin bei Patienten mit geringer Muskelmasse irreführend niedrig sein kann.7
- Ein Verlust an fettfreier Körpermasse geht mit einer erhöhten Alters- und CNE-Sterblichkeit einher.5,7
- Achten Sie auf eine ausreichende Kalorienzufuhr. Wenn der Energiebedarf nicht gedeckt wird, kommt es zum Abbau von Körpergewebe und in der Folge zu einem Verlust an fettfreier Körpermasse und einem erhöhten Risiko für Morbidität und Mortalität bei Katzen mit CNE.8
- Vermeiden Sie unnötige Futterumstellungen bei kranken Katzen, um das Risiko einer Futteraversion zu verringern, die zur Verweigerung bestimmter Diäten führt. Wenn eine Ernährungsumstellung angezeigt ist, sollte diese langsam und zu einem für die Katze angenehmen Zeitpunkt erfolgen.6
- Zu den wichtigsten Faktoren im Bereich der Ernährung zählen Phosphor, Eiweiß, Kalium, Omega-3-Fettsäuren und Puffer zur Erhöhung der Alkalinität. Therapeutische Nierendiäten erbringen bei Katzen mit mittelschwerer bis schwerer CNE bessere klinischen Ergebnisse (längeres Überleben und weniger urämische Krisen) als Erhaltungsdiäten für ausgewachsene Tiere.4,9-12
- Bei Vorliegen einer CNE und Hyperphosphatämie ist der Phosphorhaushalt gestört und das Parathormon (PTH) oder der Fibroblasten-Wachstumsfaktor 23 (FGF23) erhöht, was angesichts der bestehenden Nierenerkrankung zu weiteren Schädigungen führt. Der Serumphosphatspiegel sollte abhängig vom IRIS-Stadium mit einer Beschränkung der Phosphoraufnahme und Phosphatbindern behandelt werden.4
- Katzen, insbesondere wenn sie älter sind, haben einen hohen Proteinbedarf. Ziel ist es, einen Mangel zu vermeiden, der einen Verlust an fettfreier Körpermasse nach sich ziehen kann, und gleichzeitig einer übermäßigen Aufnahme vorzubeugen.6
- Auf der Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse ist eine grundsätzliche Proteinrestriktion bei Katzen mit CNE nicht angezeigt.10
- Ein höherer Proteinspiegel in den frühen Stadien der CNE kann zur Erhaltung der fettfreien Körpermasse beitragen.13-15
- Eine mäßige Proteinrestriktion in späteren Stadien kann die Akkumulation von stickstoffhaltigen Abfallprodukten verringern.4
- Ein im Normbereich liegender Kaliumspiegel ist für eine normale Nierenfunktion von entscheidender Bedeutung, da ein niedriger Kaliumspiegel eine CNE verursachen oder verschlimmern kann.6
- Zwar sind die meisten therapeutischen Nierendiäten mit Kalium angereichert, doch der Blutspiegel bei Katzen mit CNE sollte routinemäßig überwacht werden.16-19
- Die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl ist eine gängige Therapieempfehlung.10,11, 20
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Proteine bei Katzen mit chronischen Nierenerkrankungen
Der individuelle Nährstoffbedarf muss mithilfe von Ernährungsumstellungen ausgeglichen werden, um die klinischen Anzeichen zu mildern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
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Erhebung einer guten Ernährungsanamnese
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Wie man eine Beurteilung des Körperzustands von Katzen durchführen kann
So bestimmen Sie den Körperzustand einer Katze in drei einfachen Schritten:
Verwendung des „Muscle Condition Score“ zum Nachweis von Muskelverlusten bei Patienten
Die Bewertung des Muskelzustands (Muscle Condition Scoring) ist eine praktische Methode zur Beurteilung der fettfreien Körpermasse und kann im Rahmen der Erfassung der Ernährungssituation durchgeführt werden.
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Beurteilung des Körperzustands Ihrer Katze
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Literatur
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