Symbol mit Futterschüssel und Stethoskop

THERAPEUTISCHES FUTTER

Hilfreiche Informationen über den Nährstoffbedarf von Katzen und Hunden mit ernährungsbedingten Krankheiten.

Muskel-Skelett-Erkrankungen

Hüftdysplasie beim Hund

Die Hüftdysplasie ist eine orthopädische Entwicklungsstörung. Sie ist durch eine mangelhafte Stabilität des Hüftgelenks gekennzeichnet, die zu einer übermäßigen Gelenkbelastung führt. In der Regel schreitet die Erkrankung zu einer Arthrose fort. Ähnlich wie andere orthopädische Entwicklungsstörungen tritt die Hüftdysplasie häufiger bei großen und riesigen Hunderassen auf. Die betroffenen Hunde können klinische Symptome wie Steifheit, Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Springen oder eine verkürzte Schrittlänge aufweisen, die bei Welpen mit einer Hüftinstabilität und bei ausgewachsenen Hunden mit einer Arthrose einhergehen. Doch die klinischen Symptome sind vielfältig und gehen häufig nicht mit dem Schweregrad der radiologischen Veränderungen einher.1

Die Hüftdysplasie ist eine vererbbare Krankheit, deren Entstehung durch andere Faktoren, wie z. B. Überanstrengung, begünstigt werden kann.1 Die Ernährung kann sowohl bei der Entstehung als auch bei der Behandlung von Arthrose eine Rolle spielen.

Symbol „blaugrüner Knochen eines Hundes“

Kernbotschaften


  • Bei Hunden mit entsprechenden Risikofaktoren können die Häufigkeit und der Schweregrad einer Hüftdysplasie und der darauffolgenden Hüftarthrose verringert werden, wenn Sie darauf achten, dass Ihr Hund immer schlank bleibt
    • Untersuchungen von Purina haben gezeigt, dass die Entstehung und der Schweregrad von Hüftdysplasie und Arthrose verringert werden können, wenn ein Hund ab dem Welpenalter in einem schlanken Körperzustand gehalten wird.2,3
      • Bei diesen Hunden war die Häufigkeit einer Hüftdysplasie im Alter von 2 Jahren um 50 % reduziert, und wenn sie dennoch auftrat, war ihr Schweregrad in der Gruppe der Hunde, die ein weniger kalorienreiches Futter bekamen, geringer als in der Gruppe, die nach dem Prinzip der Sattfütterung ernährt wurden.2
      • Bei den kalorienreduziert gefütterten Hunden bildete sich eine Hüftarthrose im mittleren Alter von 12 Jahren heraus, während die nach dem Prinzip der Sattfütterung gefütterte Gruppe im Mittel bereits im Alter von 6 Jahren an Hüftarthrose litten.3
  • Eine andere Studie an übergewichtigen Hunden mit Hüftarthrose hat ergeben, dass sich die Lahmheitswerte nach einer Gewichtsabnahme verbesserten.4
  • Die Vermeidung einer zu hohen Kalorienaufnahme trägt dazu bei, ein zu schnelles Wachstum zu verhindern, das das Skelettsystem in der Entwicklung belasten und zu Anomalien des Skeletts und der Knorpel führen kann.
    • Welpen sollten, bis sie ausgewachsen sind, ein Wachstumsfutter oder ein Futter, das „für alle Lebensphasen“ geeignet ist, erhalten, das ein gleichmäßiges, jedoch kein schnelles Wachstum fördert.
      • Hunde großer und riesiger Rassen sind häufig erst im Alter von 18–24 Monaten vollständig ausgewachsen.
      • Bis dahin profitieren sie von einem Wachstumsfutter mit einer geringeren Energiedichte, das speziell für große und riesige Rassen entwickelt wurde.
      • Ein Futter, das auf ein langsameres und kontrollierteres Wachstum abgestimmt ist, hat keinerlei negative Auswirkungen auf die endgültige Größe des ausgewachsenen Hundes.
  • Wenn die Krankheit erst einmal zur Arthrose fortgeschritten ist, kann ein multimodaler Behandlungsansatz, der auch eine gezielte Ernährung einschließt, dazu beitragen, die Mobilität zu verbessern und das Fortschreiten der Gelenkschäden zu verlangsamen.
Gesprächsstarter

„Die Fütterung Ihres Welpen mit einem geeigneten Futter, das ihm dabei hilft, schlank zu bleiben, kann dazu beitragen, das Risiko für eine Hüftdysplasie oder ihren Schweregrad zu verringern. Mit dem richtigen Futter kann Ihr Hund langsamer und kontrollierter wachsen und seine endgültige Körpergröße auf gesündere Weise erreichen. Der einzige Unterschied ist, dass dieser Prozess etwas länger dauert.“

Zum Teilen mit dem Tierhalter:

Beurteilung des Körperzustands Ihres Hundes

Beurteilen Sie den Körperzustand eines Hundes in nur drei einfachen Schritten.

Video ansehen 1 bis 5 min

Literatur

  1. Schachner, E. R. und Lopez, M. J. (2015). Diagnosis, prevention, and management of canine hip dysplasia: A review. Veterinary Medicine: Research and Reports, 6, 181–192. doi: 10.2147/VMRR.S53266
  2. Kealy, R. D., Olsson, S. E., Monti, K. L., Lawler, D. F., Biery, D. N., Helms, R. W., Lust, G. und Smith, G. K. (1992). Effects of limited food consumption on the incidence of hip dysplasia in growing dogs. Journal of the American Veterinary Medical Association, 201(6), 857–863.
  3. Smith, G. K., Paster, E. R., Powers, M. Y., Lawler, D. F., Biery, D. N., Shofer, F. S., McKelvie, P. J., & Kealy, R. D. (2006). Lifelong diet restriction and radiographic evidence of osteoarthritis of the hip joint in dogs. Journal of the American Veterinary Medical Association, 229(5), 690–693. doi: 10.2460/javma.229.5.690
  4. Impellizeri, J. A., Tetrick, M. A. und Muir, P. (2000). Effect of weight reduction on clinical signs of lameness in dogs with hip osteoarthritis. Journal of the American Veterinary Medical Association, 216(7), 1089–1091. doi: 10.2460/javma.2000.216.1089